Unternehmen sehen sich selbst und ihre Mitarbeiter diversen Risiken ausgesetzt, die einen erheblichen Schaden verursachen können. Teilweise ist es für Versicherer schwer den vollen Umfang der Risiken abzuschätzen. Für die Versicherungswirtschaft haben wir deshalb Frühwarnindikatoren entwickelt, welche im Underwriting-Prozess eingesetzt werden können, um Risiken frühzeitig und präzise zu identifizieren. Statistische Analysen zeigen beispielsweise, dass Unternehmen mit dem von uns entwickelten Indikator Arbeitssicherheit einen höheren Mittelwert und eine höhere Varianz bei den erwarteten Unfällen aufweisen. Dies lässt darauf schließen, dass Unternehmen mit einer niedrigen Bewertung bei Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz mehr Unfälle zu erwarten haben.
Der Global Risk Report aus dem Jahr 2021 hat deutlich gemacht was lange Zeit unvorstellbar war: Klimarisiken stellten bereits das fünfte Jahr in Folge die größte und bedrohlichste Risikogruppe unserer Zeit dar, wobei extreme Wetterereignisse alle anderen Risikoarten bei weitem übertreffen. Unternehmen müssen sich mit neuen regulatorischen Risiken auseinandersetzen, die sich aus dem Klimawandel und seinen Anforderungen ergeben. So sind von Unternehmen beispielsweise bestimmte Obergrenzen für CO2-Emissionen einzuhalten, die potentielle neue Kosten verursachen. Reputationsrisiken sind insbesondere für Unternehmen mit klimaschädlichen Aktivitäten von Bedeutung. Prozessrisiken hingegen beziehen sich auf Kosten, die sich aus strafbaren Handlungen von Unternehmen im Zusammenhang mit klimapolitischen Gesetzen ergeben. Die größte Herausforderung bei der finanziellen Bewertung von Klimarisiken sind insbesondere die divergierenden Zeithorizonte.
Eine Directors-and-Officiers-Versicherung, auch Managerhaftpflichtversicherung genannt, wird von Unternehmen für seine leitenden Angestellten abgeschlossen. Sich stetig ändernde Corporate Governance-Anforderungen erhöhen das Risiko, das für Unternehmen und ihre Führungskräfte im Falle eines Schadens entsteht. Die risikoadäquate Bepreisung solcher Risiken wird dadurch für die Versicherungswirtschaft erschwert. Die korrekte Quantifizierung und Abschätzung der tatsächlichen D&O-Risiken, denen sich die individuelle Körperschaft ausgesetzt sieht, ist jedoch kompliziert. Unser Ansatz ist hingegen auf Basis der ihm zugrundeliegenden Daten in der Lage das D&O-Risiko Ihrer Policen abzuschätzen und zu bewerten.
Cyberrisiken gehören aktuell zu den 15 schwerwiegendsten Risikogebieten und stellen eine stetig wachsende wirtschaftliche und existenzielle Bedrohung für Unternehmen dar. Zu wenige Unternehmen haben hinreichende Maßnahmen umgesetzt, um die Risiken adäquat zu minimieren. Neben Risikovermeidung, -reduzierung und -akzeptanz wird daher zunehmend der Risikotransfer über Versicherungen eine wichtige Maßnahme für Unternehmen, um einen möglichen wirtschaftlichen Totalschaden abzuwenden. Dafür ist es nötig, die Risiken möglichst genau abschätzen zu können. Dazu wurden diverse Datenquellen, insbesondere Cyber-Daten sowie Nachhaltigkeitsdaten verknüpft. Auf diese Weise wird die Entwicklung von Cyberrisiken in Abhängigkeit bestimmter Unternehmensfaktoren prognostiziert.